Senioren-Selbstverteidigung in Reichenbach / Vogtland

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Rechts Ralf Kürschner

Obwohl in der heutigen Zeit unzählige Kampfsportarten verbreitet sind und eine Vielzahl an Selbstverteidigungskursen angeboten werden, findet man gerade unter älteren Personengruppen kaum jemanden, dem die richtigen Verteidigungsmöglichkeiten im Ernstfall auf der Straße bekannt sind. Dabei werden gerade diese Menschen wegen Ihrer scheinbaren Wehrlosigkeit häufig zum Ziel krimineller Übergriffe.

Die Ursachen dieser Unwissenheit liegen jedoch weniger im Desinteresse an Selbstverteidigung der älteren Menschen. Vielmehr sind die angebotenen Kurse oft nur bedingt für Leihen ohne Kampfsporterfahrung in die Praxis umzusetzen. Mit zunehmendem Alter sinkt zudem noch die körperliche Flexibilität, und es werden Techniken, die für gut konditionierte Personen leicht nachzumachen sind, für die meisten Senioren zu unlösbaren Aufgaben. Dennoch gibt es auch für ältere Leute und sogar für Behinderte Möglichkeiten, um sich effektiv gegen rechtswidrige Angriffe auf offener Straße zur Wehr zu setzen.

So werden vom Goshin-Gröger-Dojo in Reichenbach regelmäßig Selbstverteidigungskurse für Senioren angeboten, die von bisherigen Teilnehmern äußerst positiv aufgenommen wurden. Natürlich ersetzen derartige Kurse keine jahrelange Kampfsporterfahrung. Trotzdem vermitteln diese Seminare eine Vielzahl von leicht erlern- und anwendbaren Möglichkeiten der Verteidigung gegen die verschiedensten Angriffe. Dojo-Leiter Ralf Kürschner (4. Dan) absolvierte selbst erst eine Fortbildung zum „Lehrer der Selbstverteidigung“ und lernte von seinem Meisterlehrer Wolfgang Gröger (10. Dan) spezielle Techniken, die für jeden sofort anwendbar sind und keine Kampfsporterfahrung erforderlich machen.

In kleinen Gruppen werden zunächst grundlegende Verhaltensregeln in Gefahrensituationen aufgezeigt. Ebenso werden handelsübliche Verteidigungswaffen vorgestellt und deren Vorteile, vor allem aber auch die jeweiligen Nachteile demonstriert.

Für eine effektive Verteidigung ist auch ein gewisses Grundwissen über die Anatomie des Menschen erforderlich. So werden die wichtigsten Angriffsziele am Gegner gezeigt und in so genannte Schock- und Vitalpunkte unterteilt. Dabei gelten Techniken auf Schockpunkte als äußerst schmerzhaft, verursachen aber keinerlei gesundheitliche Schäden. Angriffe auf Vitalpunkte setzen den Gegner mitunter sofort außer Gefecht, können jedoch schwere gesundheitliche Schäden verursachen. Natürlich werden alle Verteidigungstechniken im Rahmen der gesetzlichen Notwehrbestimmungen gehalten.

Für eine schnelle Verteidigung können nahezu alle mitgeführten Gegenstände verwendet werden. Dies wird in einem Teil des Kurses deutlich, bei dem Zeitung, Kugelschreiber, Schlüssel, Schirm und vieles mehr zum Einsatz kommen.

Bei allen Aktionen wird stets die körperliche Verfassung des Teilnehmers berücksichtigt, und durch die kleinen Gruppen können Techniken individuell auf jeden einzelnen so angepasst werden, dass jeder den größtmöglichen Nutzen aus dem Kurs ziehen kann.

Für die nächste Zeit sind weitere Aktivitäten des GGDN in dieser Richtung geplant.

Sindy Partsch

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