Bujinkan Budo-Taijutsu
Schwarzgurtprüfung in Bayreuth

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Am 26.10.02 fand im Bujinkan Dojo Bayreuth unter Leitung von Shihan Wolfgang Gröger (10. Dan) die Schwarzgurtprüfung im Budo-Taijutsu statt.

Das traditionelle Bujinkan Budo-Taijutsu beinhaltet 9 komplette Nahkampfsysteme aus Ninja- und Samurai-Schulen des mittelalterlichen Japan. Alle angewandten Techniken entstanden aus Jahrhunderte langer Erfahrung auf dem Schlachtfeld und den geheimen Missionen der früheren Ninjas. Über Generationen hinweg wurden diese Techniken innerhalb der Familien weitergegeben und auf dem Schlachtfeld erprobt. Auf diese Art überlebten nur diejenigen, welche effektive Techniken anwenden konnten. Schlechte Techniken gingen auf den Schlachtfeldern unter. So entstanden einzelne Stile, die sich ausschließlich auf äußerst effiziente Techniken beschränkten und sich zu wahren Kriegskünsten entwickelten.

Neun dieser außergewöhnlichen Nahkampfsysteme wurden von Dr. Masaaki Hatsumi (Japan) als Ninjutsu zusammengefasst und werden heute weltweit unter dem Namen Bujinkan Budo-Taijutsu unterrichtet. Aufgrund der extremen Wirkung und Vielseitigkeit der Techniken ist Budo-Taijutsu für den sportlichen Wettkampf ungeeignet, findet aber weltweit bei Spezialeinheiten von Militär, Polizei und Sicherheitsfachkräften großen Zuspruch.

Natürlich umfasst Budo-Taijutsu neben dem waffenlosen Nahkampf auch einen großen Bereich im Umgang mit den verschiedensten Waffen. Schwert, Bo (Stock ca. 180 cm) und Hanbo (Stock ca. 90 cm) werden ebenso benutzt, wie Bogen, Blasrohr oder Wurfsterne. Dazu kommen noch unzählige – oft ehemalige Werkzeuge – zur Waffe umfunktionierte Gegenstände, deren Handhabung im Budo-Taijutsu unterrichtet wird. Heutzutage gehören sogar moderne Schusswaffen zu diesem Teilgebiet.

Natürlich ist das Erlernen eines solchen komplexen Systems eine nahezu unlösbare Aufgabe. Vielmehr durchlebt jeder Übende einen Prozess fortwährenden Hinzulernens und kann nur durch jahrzehnte langes Training unter Anleitung eines erfahrenen Lehrers einen Meistergrad in dieser Kampfkunst erlangen. Selbst erfahrene Meisterlehrer wie Shihan Gröger sehen sich noch lang nicht am Ende dieses Lernprozesses.

Dennoch konnten sich einige Grögers Schüler auch in diesem Jahr der Schwarzgurtprüfung im Budo-Taijutsu stellen. Neben elementaren Grundtechniken (Schläge, Tritte, Hebel, Würfe usw.) wurden besonders Variationen zu traditionellen Techniken abverlangt. Auch die hohe Schule der Verteidigung gegen unbewaffnete und bewaffnete Gegner, teilweise aus der Bodenlage und gegen mehrere Angreifer gleichzeitig standen auf dem Programm. Auch Techniken mit dem Hanbo und der Schwertkampf wurden ausgiebig geprüft.

Ca. 3 Stunden mussten die Teilnehmer ihr gesamtes Können unter Beweis stellen, um den hohen Anforderungen gerecht zu werden. Gröger konnte allen Prüflingen am Ende zur neuen Graduierung gratulieren; u. a. Ralf Kürschner aus Netzschkau und Frank Seidel aus Zwickau beide zum 3. Dan Budo-Taijutsu.

Vorerst jedoch Gratulation an alle Teilnehmern und Dank an Meisterlehrer Gröger für die hervorragende Ausbildung seiner Schüler in dieser faszinierenden Kampfkunst.

Ralf Kürschner

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