Ninpo-Gotonpo
vom 07.07. bis 09.07.2006
in Schneeberg / Sachsen

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Auch in diesem Jahr lud das Ninpo-Dojo-Zwickau zum Gotonpo (Geländetraining) in das Trainingslager am Filzteich in Schneeberg / Sachsen ein.

Um die 40 Budokas aus Bayreuth, München, Mylau, Schweinfurt und Zwickau ließen sich dieses Erlebnis nicht entgehen.

Obwohl es bei der Anreise am Freitag teilweise kräftige Regenschauer gab, trafen die Teilnehmergruppen pünktlich am Nachmittag ein und konnten gleich die entsprechenden Zimmer beziehen.

Nach ein paar einführenden Worten der Zwickauer Veranstalter und der üblichen und notwendigen Belehrung zum Verhalten im Objekt bzw. beim Training, trafen sich alle zum gemeinsamen Abendbrot wieder. Anschließend ging es zum gemeinsamen Fußballspiel, was aufgrund der großen Anzahl an Spielern (jeder konnte mitspielen) etwas unüberschaubar war, aber allen einen riesigen Spaß bereitet. Erst am späten Abend gingen die Teilnehmer noch anderen Beschäftigungen nach. So wurde Tischtennis gespielt, TV geschaut oder die Karten kamen zum Einsatz. Gegen 23.00 Uhr wurde zur allgemeinen Nachtruhe aufgerufen, da bereits am folgenden Morgen der Lehrgang in Bujinkan-Budo-Taijutsu angesetzt war, und dieser die volle Konzentration erforderte.

So trafen sich alle am Samstagmorgen zum Frühstück wieder und bereiteten sich anschließend auf das Seminar vor. Wie bereits bei vorangegangen Veranstaltungen konnten die Zwickauer ihren Lehrer Dipl. Ing. Wolfgang Gröger (Shihan 10. Dan Bujinkan-Budo-Taijutsu, 12. Dan Goshin-Taijutsu) als Referent für den Lehrgang gewinnen.

Da das Gelände der Anlage viele Möglichkeiten für ein Training im Freien bietet, wurde diesmal ein Waldstück ausgewählt. Hier war der Boden weich und trocken und die Bäume schützten zudem vor Regenschauern und starker Sonneneinstrahlung.

Shihan Gröger begrüßte zu beginn die Teilnehmer und bedankte sich für die Einladung. Dann ging es sofort zum eigentlichen Training über. Schwerpunkt war diesmal das Jahresthema von Bujinkan die Shinden Fudo Ryu-Kenjutsu, eine von 9 unter Bujinkan zusammengefassten Ninja- bzw. Samuraischulen.

Gröger verstand es, waffenlose Techniken mit Schwerttechniken so zu kombinieren, dass den Übenden die Gemeinsamkeit der Körperbewegungen deutlich wurde. So konnte das Schwert bzw. auch Daisho (langes und kurzes Schwert) gezielt und bewusst eingesetzt und jeweils durch die ganze Körperkraft unterstützt werden. Gröger demonstrierte zudem vielfältige Einsatzmöglichkeiten des Schwertes für Hebeltechniken bzw. auch den Schwertgriff als Stoßwaffe. Auch Schläge mit der Tsuba (Stichblatt oberhalb des Schwertgriffes) waren Bestandteil einiger Techniken. Am Ende des Seminars bedankte sich Gröger für die Aufmerksamkeit und das fleißige Üben der Teilnehmer und verlieh zudem seinem langjährigen Meisterschüler aus Bayreuth Stephan Mai den 3. Dan in Bujinkan-Budo-Taijutsu.

Mit einem kräftigen Applaus bedankten sich auch die Veranstalter und Teilnehmer für dieses hervorragende und lehrreiche Seminar bei Shihan Wolfgang Gröger und wünschten ihm eine gute Heimreise, da Gröger aus terminlichen Gründen leider nicht länger bleiben konnte.

Nach dem Seminar waren alle ziemlich erschöpft und gingen eher ruhigeren Freizeitbeschäftigungen nach und legten sich für ein paar Stunden schlafen. Erst zum Abendbrot waren alle wieder beisammen. Für den späteren Abend war noch ein gemütliches Beisammensein zum Grillen eingeplant. Dies wurde aufgrund der Fußball-WM teilweise etwas zerstreut, aber spätestens zur Halbzeitpause kamen auch die letzten vom TV-Raum, um sich ihre Portionen einzuverleiben. Der spätere Sieg der Deutschen National-Elf gegen Portugal und der damit verbundene 3. Platz bei der WM 2006 ließen das gesamte Objekt unter den Jubelschreien erzittern. Dieser Abend ging dann doch recht lang in die Nacht hinein und einige Teilnehmer legten sich erst in den Morgenstunden zur Ruhe.

Am Sonntag stand den Teilnehmern noch die Schwierigkeit mit dem Wachwerden ins Gesicht geschrieben. Aber nach kalten Duschen waren alle wieder fit und konnten Frühstücken. Danach packten alle ihre Sachen zusammen und räumten die Zimmer für die Reinigungskräfte. Anschließend traf man sich am Filzteich wieder. Hier konnten die Teilnehmer nach Herzenslust baden oder üben, sich mittels eines Röhrchens Unterwasser mit Luft zu versorgen. Dies war eine alte Technik, mit der sich Ninjas oft im Wasser versteckten und über ein kleines Bambusröhrchen atmeten. Natürlich bedarf dies einiger Übung, aber den Teilnehmer bereitete das Ganze sichtliches Vergnügen.

Getrübt wurde die Stimmung erst beim Mittagessen, da aufgrund eines Fehlers der Verwaltung für die Teilnehmer kein Essen eingeplant wurde und der überforderte Objektleiter auch nicht in der Lage war, eine Notlösung für die fehlenden aber bezahlten Essen zu finden. So fuhren einige der Teilnehmer mit leerem Magen nach Hause.

Das gemeinsame Gruppenfoto zur Verabschiedung ließ sich jedoch keiner von dieser Panne vermiesen, und so sah man alle noch einmal mit einem lachenden Gesicht zum Abschied.

Ralf Kürschner

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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