Ninpo-Gotonpo |
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Auch in
diesem Jahr lud das Ninpo-Dojo-Zwickau zum Gotonpo (Geländetraining) in das Trainingslager am
Filzteich in Schneeberg / Sachsen ein. Um die 40 Budokas aus Bayreuth, München, Mylau,
Schweinfurt und Zwickau ließen sich dieses Erlebnis
nicht entgehen. Obwohl es bei
der Anreise am Freitag teilweise kräftige Regenschauer gab, trafen die
Teilnehmergruppen pünktlich am Nachmittag ein und konnten gleich die
entsprechenden Zimmer beziehen. Nach ein paar
einführenden Worten der Zwickauer Veranstalter und der üblichen und
notwendigen Belehrung zum Verhalten im Objekt bzw. beim Training, trafen sich
alle zum gemeinsamen Abendbrot wieder. Anschließend ging es zum gemeinsamen
Fußballspiel, was aufgrund der großen Anzahl an Spielern (jeder konnte
mitspielen) etwas unüberschaubar war, aber allen einen riesigen Spaß
bereitet. Erst am späten Abend gingen die Teilnehmer noch anderen
Beschäftigungen nach. So wurde Tischtennis gespielt, TV geschaut oder die
Karten kamen zum Einsatz. Gegen 23.00 Uhr wurde zur allgemeinen Nachtruhe
aufgerufen, da bereits am folgenden Morgen der Lehrgang in Bujinkan-Budo-Taijutsu angesetzt war, und dieser die
volle Konzentration erforderte. So trafen
sich alle am Samstagmorgen zum Frühstück wieder und bereiteten sich
anschließend auf das Seminar vor. Wie bereits bei vorangegangen
Veranstaltungen konnten die Zwickauer ihren Lehrer Dipl. Ing. Wolfgang Gröger (Shihan 10. Dan Bujinkan-Budo-Taijutsu, 12. Dan Goshin-Taijutsu)
als Referent für den Lehrgang gewinnen. Da das
Gelände der Anlage viele Möglichkeiten für ein Training im Freien bietet,
wurde diesmal ein Waldstück ausgewählt. Hier war der Boden weich und trocken
und die Bäume schützten zudem vor Regenschauern und starker
Sonneneinstrahlung. Shihan
Gröger begrüßte zu beginn die Teilnehmer und
bedankte sich für die Einladung. Dann ging es sofort zum eigentlichen
Training über. Schwerpunkt war diesmal das Jahresthema von Bujinkan die Shinden Fudo Ryu-Kenjutsu, eine von 9
unter Bujinkan zusammengefassten Ninja- bzw. Samuraischulen. Gröger
verstand es, waffenlose Techniken mit Schwerttechniken so zu kombinieren,
dass den Übenden die Gemeinsamkeit der Körperbewegungen deutlich wurde. So konnte
das Schwert bzw. auch Daisho (langes und kurzes
Schwert) gezielt und bewusst eingesetzt und jeweils durch die ganze
Körperkraft unterstützt werden. Gröger
demonstrierte zudem vielfältige Einsatzmöglichkeiten des Schwertes für
Hebeltechniken bzw. auch den Schwertgriff als Stoßwaffe. Auch Schläge mit der
Tsuba (Stichblatt oberhalb des Schwertgriffes)
waren Bestandteil einiger Techniken. Am Ende des Seminars bedankte sich Gröger für die Aufmerksamkeit und das fleißige Üben der
Teilnehmer und verlieh zudem seinem langjährigen Meisterschüler aus Bayreuth
Stephan Mai den 3. Dan in Bujinkan-Budo-Taijutsu. Mit einem
kräftigen Applaus bedankten sich auch die Veranstalter und Teilnehmer für
dieses hervorragende und lehrreiche Seminar bei Shihan
Wolfgang Gröger und wünschten ihm eine gute
Heimreise, da Gröger aus terminlichen Gründen
leider nicht länger bleiben konnte. Nach dem
Seminar waren alle ziemlich erschöpft und gingen eher ruhigeren
Freizeitbeschäftigungen nach und legten sich für ein paar Stunden schlafen.
Erst zum Abendbrot waren alle wieder beisammen. Für den späteren Abend war
noch ein gemütliches Beisammensein zum Grillen eingeplant. Dies wurde
aufgrund der Fußball-WM teilweise etwas zerstreut, aber spätestens zur
Halbzeitpause kamen auch die letzten vom TV-Raum, um sich ihre Portionen
einzuverleiben. Der spätere Sieg der Deutschen National-Elf gegen Portugal
und der damit verbundene 3. Platz bei der WM 2006 ließen das gesamte Objekt
unter den Jubelschreien erzittern. Dieser Abend ging dann doch recht lang in
die Nacht hinein und einige Teilnehmer legten sich erst in den Morgenstunden
zur Ruhe. Am Sonntag
stand den Teilnehmern noch die Schwierigkeit mit dem Wachwerden ins Gesicht
geschrieben. Aber nach kalten Duschen waren alle wieder fit und konnten Frühstücken.
Danach packten alle ihre Sachen zusammen und räumten die Zimmer für die
Reinigungskräfte. Anschließend traf man sich am Filzteich wieder. Hier
konnten die Teilnehmer nach Herzenslust baden oder üben, sich mittels eines
Röhrchens Unterwasser mit Luft zu versorgen. Dies war eine alte Technik, mit
der sich Ninjas oft im Wasser versteckten und über
ein kleines Bambusröhrchen atmeten. Natürlich bedarf dies einiger Übung, aber
den Teilnehmer bereitete das Ganze sichtliches Vergnügen. Getrübt wurde
die Stimmung erst beim Mittagessen, da aufgrund eines Fehlers der Verwaltung
für die Teilnehmer kein Essen eingeplant wurde und der überforderte
Objektleiter auch nicht in der Lage war, eine Notlösung für die fehlenden
aber bezahlten Essen zu finden. So fuhren einige der Teilnehmer mit leerem
Magen nach Hause. Das
gemeinsame Gruppenfoto zur Verabschiedung ließ sich jedoch keiner von dieser
Panne vermiesen, und so sah man alle noch einmal mit einem lachenden Gesicht
zum Abschied. Ralf
Kürschner |
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