Anti-Terror-Karate in Bayreuth, am 01.11.08

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Von links: Joachim Schweitzer, Christian Hellmuth,
Wolfgang Gröger, Roland Rausch und Armin Muskat.

Zum 01.Nov. 2008 lud Shihan 13. DAN Bujinkan / Japan und Präsident der IAWO, Dipl. Ing. Wolfgang zum Anti-Terror-Karate (ATK) Lehrgang für Budokas und öffentlich-rechtliche /privatrechtliche Sicherheitsfachkräfte, in das Dojo der Sportschule Gröger ein.

Dieses Mal erstreckte sich der ausgewählte Personenkreis nur auf DAN-Träger und Gröger, selbst ein Spezialist in dieser Sparte der Kampfkunst, konnte somit bereits auf gewisse Grundlagen der Teilnehmer aufbauen.

Nach kurzer Erörterung, dass ATK ein praxisorientiertes Nahkampfsystem ohne weitgreifenden sportlichen Aspekt und spektakulärsten Techniken sei, sondern vielmehr darauf hinausziele, Angriffe konsequent und bereits im Ansatzpunkt erfolgreich abzuwehren, vielleicht sogar den Aggressor auszuschalten, um diesen dann festzunehmen oder abzuführen, und die allgemeine Sicherheit wieder herzustellen.

Hierbei spielte für den Lehrgangsleiter Gröger neben der Beherrschung von Kampfkunstsparten  auch ein gewisses Maß an Intuition, Kenntnis der Körpersprache und Menschenkenntnis eine erhebliche Rolle. Auf der rechtlichen Seite hob er nochmals die Wichtigkeit der rechtlichen Aspekte hervor. Darunter fielen die Jedermannsrechte, wie Notwehr /-hilfe, Selbsthilfe und Gesetze wie Putativnotwehr und Notwehrexzess. Auch rhetorische Deeskalationstechniken bereits in der Schulung von Polizeieinsatzkräften, Sondereinsatzkräften öffentlich- rechtlicher Natur und privatrechtlichen Sicherheitsfachkräften, wie z.B. Personenschützern, fanden hier gleichbedeutend Ihre Anwendung.

Durch die Anwesenheit von „nur“ DAN-Trägern konnte dieser ATK-Lehrgang, auch durch die Erfahrung der einzelnen Mitglieder, schon im Vorfeld als etwas Besonderes betitelt werden, denn nicht nur die Standard-Lehrgangsinhalte für ATK-Techniken im Alltag, bei Aufgaben von Kontrollgängen, Personen- und Objektschutz mit und ohne Waffen, wurden hier wiederholt, sondern spezielle Abwehrtechniken gegen Angriffe mit Pistolen, Messer und Stöcken usw. wurden eindrucksvoll gezeigt und unter den unterschiedlichen Einsatzszenarien geübt. Hierbei spielte auch der anzuwendende  Überraschungsaspekt gegenüber dem Angreifer eine gewichtige Rolle.

Ein weiterer Aspekt der Ausbildung muss weiterhin lobend erwähnt werden. Großmeister Gröger erklärte die Miteinbeziehung der verschiedenen Schmerzpunkte am Körper des vermeintlichen Aggressors, um im Ernstfall mit den oft dürftigen Mitteln, wie Schlüssel, Kugelschreiber usw., eine effektive Abwehr des vermeintlichen Täters zu gewährleisten.

Ebenso erörterte und zeigte 3. DAN und zweite Vorsitzender der IAWO, Christian Hellmuth (Polizeibeamter) anschaulich, die Verwendung und Einsatz von Handschellen in den verschiedenen Positionen (stehend, kniend, liegend).

Durch den Aufbau des Lehrgangs, der Erfahrungen der Teilnehmer aus privater und öffentlicher Sicherheit, wurde, so kann man aus meiner Sicht behaupten, ein wohl nicht allzu herkömmlicher Lehrgang, sondern vielmehr ein Besonderer. Auch wenn dieses Mal die Theorie etwas kürzer kam, so wurde anschaulich unter all den Mitwirkenden und Lehrgangsteilnehmern an Praxis und Professionalität gewonnen, sodass man von einem großen Erfolg für Shihan Gröger sprechen kann, denn alle Mitglieder waren sich nach Beendigung einig, dass es einer Fortführung derartiger Lern- und Lehrinhalte dringend Bedarf und dies auch im Frühjahr ´09 (Termin steht noch aus) fortgesetzt werden wird.

Hierzu gründete sich nach Wunsch und Übereinstimmung das 1. ATK-Team-IAWO, Bayreuth, unter der Leitung von Wolfgang Gröger Shihan 13.Dan.

Etwas persönliches zum Schluss: Ein Kampfstil alleine macht noch lange keinen guten Kämpfer. Es ist das Zusammenspiel aller Fähigkeiten, auch des Geistes und der Seele - und es ist schön, dies bei Dir zu tun, Wolfgang.

Roland Rausch (Major a.D.)
Personenschützer
Dozent und Prüfungsausschuss (IHK)

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