Lehrgang Budo-Taijutsu in Zwickau / Sachsen

Zurück zu  Übersicht

Am 16.11.2013 fand beim Ninpo Dojo Zwickau e. V. ein Budo Taijutsu Lehrgang zu dem Thema „Koto Ryu Koppo Jutsu“ statt. Hierzu war als Referent der Bayreuther Bujinkan Pionier Wolfgang Gröger (13. Dan Bujinkan Budo Taijutsu Shihan) angereist, um den Teilnehmern einen kleinen Einblick in dieser Schule zu ermöglichen. Aufgrund des sehr guten Rufes von Gröger als Lehrer waren wieder einmal Kampfsportler (u. a. auch einige hohe Schwarzgurtträger) aus verschiedenen Bundesländern (Bayern, Hessen und Sachsen) angereist, um sich weiter zu bilden. Unter ihnen waren auch Sportler aus dem Eskrima und dem Allkampf, die von der Technikvielfalt Grögers profitieren wollten.

Einleitend begrüßte Wolfgang Gröger alle Anwesenden und freute sich über die rege Teilnehmerzahl. Nach einer kurzen Einweisung über den Ablauf des Lehrganges erfuhren die Teilnehmer von Gröger etwas über die Hintergründe zur Koto Ryu und deren Spezialität - dem Koppojutsu - der Kunst die Knochen des Gegners zu brechen.

Nach dieser Einführung wurde mit den Kihon Gatas (Grundformen) begonnen. Hier wurde speziell auf die Goho no Kurai Dori (fünf Wege, eine richtige vorbereitende Position einzunehmen), die Kamae (Kampfhaltungen) eingegangen, die aus der Hira Ichimonji no Kamae, Hoko no Kamae, Migi Seigan no Kamae, Hidari Seigan no Kamae und Bobi no Kamae bestehen.

Darauf folgten die Moto Gatas (fundamentalen Grundformen), dies sind Katas (Übungsformen) zu den Kamae dieser Schule. Diese Übungsformen dienten dazu, ein Gefühl für diese Schule und ihre Besonderheiten zu bekommen.

Danach ging Gröger zu den Shoden Gatas (überlieferten Grundformen) über. So wurden hier u. a. Katas wie Yokuto (Aufnehmen und Werfen), Hoteki (Loslassen und Werfen), Keto (Kicken und Niederschlagen), Seto (Brechen und Niederschlagen), Katamaki (Einseitiges einwickeln), Koyoku (Kontrollieren und Werfen), Hito (Springen und niederschlagen) Shihaku (mit Finger den Gegner drücken), Kyogi (vorgetäuschte Kamae), Hosoku (Einfangen und festlegen), Sakugeki (Kaputt angreifen) und Kimon (geheimer Punkt) trainiert. Zu diesen Katas wurden ggf. auch Henkas (Variationen) mit dem Bo (ca. 180 cm langer Stock) demonstriert und geübt.

Als Nächstes ging es mit den Chudan Gatas (überlieferten Mittelstufenformen) weiter, die auch den Einsatz von Shuriken (Wurfsternen) beinhalteten. Da Wurfsterne gem. Waffengesetz in Deutschland jedoch verboten sind, wurde sich hier mit anderen Gegenständen (z. B. eine Packung Taschentücher) beholfen, um das Prinzip hinter den Techniken zu verdeutlichen. Weiterhin standen Kappi (Fesseln und kräftig Springen), Hito (fliegender Fall) sowie Heppi/Heihi (vernichtender Sprung) auf dem Plan.

Weiter ging es dann mit Kaeshi Waza. Hier wurden Techniken (Iton waza) gegen Omote Gyaku (Ergreifen und nach außen Verdrehen), Ura Gyaku (Ergreifen und nach innen verdrehen) und Oni Kudaki (Dämonen brechen) trainiert.

Am Ende des Lehrgangs stellten sich noch zwei der Teilnehmer zur Kyu-Prüfung (Prüfung zu einem Schülergrad). Wolfgang Gröger prüfte die zwei Kampfsportler gem. Prüfungsordnung sowie den Regeln des Bujinkan. Nach der fordernden Demonstration konnte Gröger beiden eine bestandene Prüfung aussprechen, worüber nicht nur die Prüflinge, sondern auch die noch anwesenden Zuschauer erfreut waren.

Jan Sommerer  Sensei 1.Dan
(Mitglied IAWO e. V.)

 
 

Zurück zur Übersicht