Ninja-Kumite
(Prinzipien und Strategien beim Kampf der legendären Ninja)

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Mit diesem Seminarinhalt lud die International Asian Weapon Organization (IAWO e. V.) am 22.03.2014 in das Dojo der Sportschule Gröger in Bayreuth ein. Lehrgangsleiter und Referent Shihan Wolfgang Gröger (13. Dan Bujinkan Budo-Taijutsu / Japan) und Präsident der IAWO war einer der ersten Budoka in Deutschland, der Ninjutsu (heute Bujinkan Budo-Taijutsu genannt) praktizierte. Er ist direkter Schüler von Soke Dr. Masaaki Hatsumi aus Japan und ist als international anerkannter Großmeister und Budoexperte weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Dementsprechend hoch waren die Erwartungen der Seminarteilnehmer, die aus verschiedenen Teilen Deutschlands und den Niederlanden angereist waren.

Shihan Gröger eröffnete das Seminar mit einer kurzen Begrüßung der Teilnehmer, bei der er auch einige hochrangige Danträger unter den Teilnehmern persönlich vorstellte. Dann begann er mit dem eigentlichen Training. Zunächst standen waffenlose Techniken auf dem Programm. Hier wurde sehr schnell deutlich, dass das frühere Ninjutsu eine reine Kriegskunst war und als Budo-Taijutsu bis in die heutigen Tage mit den originalen Techniken überlebt hat. So waren nahezu alle Schläge und Tritte gezielt auf Vitalpunkte, Gelenke oder empfindliche Körperstellen gerichtet. Natürlich wird dabei mit größter Vorsicht trainiert, so dass Verletzungen vermieden werden.

Shihan Gröger verdeutlichte immer wieder, dass der Angreifer immer mit mehreren gleichzeitig ausgeführten Verteidigungstechniken besiegt werden kann, die harmonisch ineinander übergehen bzw. einander ergänzen. Diese Strategie macht eine Vereitelung der Techniken nahezu unmöglich.

In zweiten Teil des Lehrgangs kamen dann typische japanische Waffen ins Spiel. Shihan Gröger demonstrierte zunächst Techniken mit dem Schwert. Dabei konzentrierte er sich auf Techniken aus der Ichi-No-Kamae, einer speziellen Kampfhaltung aus der Togakure Ryu (einer ehemaligen Ninjaschule des mittelalterlichen Japan).

Danach übten die begeisterten Teilnehmer Techniken mit der Manriki Gusari. Dabei handelt es sich um eine Kette mit jeweils einem Metallgewicht an den Enden. In Deutschland ist dieser Gegenstand laut Waffengesetz verboten. So wird in den traditionellen Kampfkünsten anstelle dieser Kette ein dünnes Seil mit Knoten an den Enden verwendet. Manriki Gusari (auch Kusarifundo) bedeutet soviel wie „Kette der 10000 Möglichkeiten“. Dies war auch der Eindruck, der Entstand, als Shihan Gröger die unzähligen Möglichkeiten dieser recht einfachen Waffe gegen unbewaffnete und bewaffnete Angriffe vorführte. Er machte aber auch deutlich, dass der Umgang mit flexiblen Waffen einiges Geschick abverlangt, da man im Kampf schnell Gefahr läuft, sich selbst zu verletzen.

Den letzten Teil widmete Shihan Gröger dem Tanto Jutsu (Messerkampf). Aus Zeitgründen fiel dieser Teil nicht mehr ganz so umfangreich aus, so dass Shihan Gröger sich mehr auf das Prinzip und weniger auf die einzelnen Techniken konzentrierte. Dabei ging es dann darum, beliebige Messerangriffe möglichst im Ansatz abzuwehren, indem man mit dem eigenen Messer sofort die Messerhand des Angreifers attackiert. Dabei spielen Schnelligkeit und Timing die entscheidende Rolle. Auch im letzten Teil übten die Teilnehmer fleißig und nahmen sich stets die Korrekturen und Anregungen des Budoexperten an.

Nach einigen Stunden intensivem Übens beendete Shihan Gröger das großartige Seminar, und die sichtlich erschöpften aber begeisterten Teilnehmer bedankten sich mit einem kräftigen Applaus für die schönen und lehrreichen Stunden.

Im Anschluss an dieses Seminar legten noch drei Teilnehmer aus Zwickau / Sachsen und ein Teilnehmer aus Holland Gürtelprüfungen bei Wolfgang Gröger erfolgreich, mit großartigen Leistungen, ab.

Ralf Kürschner Shihan 6.Dan
(Mitglied der IAWO e.V.)

 
 

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