Selbstverteidigung für Menschen
mit Handicap in Auerbach/Vogtl.

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links: Sensei Peggy Kürschner - hinten rechts: Projektleiterin Peggy Uhlig

Der Frauenclub "Bella Donna" in der Diakonie Auerbach hat das Ziel, Frauen mit und ohne Behinderung zusammenzubringen und die Freizeit gemeinsam zu gestalten.

Das Projekt wurde vor ca. einem Jahr von Sozialpädagogin Peggy Uhlig ins Leben gerufen und erfreut sich seither großer Beliebtheit. Dabei werden den Frauen neben Kochkursen, Tanzstunden und Kosmetikberatungen auch gemütliche Stunden zum gemeinsamen Austausch von Neuigkeiten geboten. So werden in familiärer Atmosphäre unter professioneller Betreuung aus dem oft harten Alltag schnell Stunden der Fröhlichkeit und menschlicher Nähe.

Im Rahmen des vielfältigen Freizeitangebots wurden auch Sensei Peggy Kürschner (2.Dan Budo-Taijutsu) und Kyoshi Ralf Kürschner (6.Dan Anti-Terror-Karate) von der Asian-Combat-Academy eingeladen, um den Frauen im Rahmen eines Kurses die Grundlagen der Selbstverteidigung näher zu bringen. Leider ist immer noch gesellschaftliche Ausgrenzung von Behinderten oft die Ursache, warum Menschen mit Handicap schnell in die Opferrolle gedrängt werden und in Situationen von Bedrohung und Gewalt hilflos ausgeliefert sind.

Projekte wie "Bella Donna" helfen hier, die gesellschaftliche Integration zu fördern, Berührungsängste abzubauen und mit Selbstverteidigungskursen auch behinderten Menschen die Möglichkeit einer effektiven Verteidigung gegen Gewaltangriffe zu ermöglichen.

So fanden am 06.02. und 06.03.2014 zwei kleine Kurse statt, die sich speziell mit Frauenselbstverteidigung (auch für Behinderte) befassten. Unter Leitung von Kyoshi Ralf Kürschner (6.Dan Anti-Terror-Karate) lernten die Teilnehmerinnen dabei die wichtigsten Verhaltensregeln in Gefahrensituationen, einfache Möglichkeiten der Deeskalation und Gewaltprävention und die Körpersprache als Zeichen innerer Stärke. Oft lassen sich so durch selbstsicheres Auftreten Gewaltangriffe von vornherein vermeiden. Ebenso lernten die Frauen, sich durch mutiges Schreien, Kratzen und Beißen zur Wehr zu setzen. Danach übten die begeisterten Teilnehmerinnen Selbstverteidigungstechniken gegen verschiedene Angriffe. Kürschner legte dabei großen Wert auf die Praxisnähe und Effizienz der Techniken. Da es sich bei den Teilnehmerinnen ausschließlich um Budo-Laien ohne jedwede Kampfsporterfahrung handelte, wurden die Techniken einfach gehalten, was ihre Wirkung jedoch keineswegs in Frage stellte.

Sensei Peggy Kürschner unterrichtet die Frauen im zweiten Kurs in Selbstverteidigungstechniken mit Hilfe von Alltagsgegenständen. So übten die Frauen mit Kugelschreibern, Schlüsselbund, Schirm und Anderem, um die verschiedensten Angriffe erfolgreich abzuwehren. Auch die Abwehr von Würgeangriffen und Umklammerungen waren Schwerpunkt dieses Kurses.

Am Ende gab Sensei Peggy Kürschner wertvolle Tipps, wo man in Notfällen Hilfe finden kann und wie sich speziell Frauen vor Übergriffen schützen können.

Die begeisterten Teilnehmerinnen bekamen noch alle ihre Fragen beantwortet, bevor sie sich nach der viel zu schnell vergangenen Zeit auf das herzlichste bei den beiden Referenten bedankten.

A.C.A
(Mitglied IAWO e. V.)

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