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Eines der absoluten Glanzlichter des Kampfsportverbands
IAWO ging in diesem Jahr in seine 28. Runde: Das Internationale Budoseminar
2018 am 02. Juni 2018. Dieses Seminar ist eine der jährlichen
Hauptveranstaltungen und Höhepunkte der IAWO und wird von vielen
Interessierten in jedem Jahr mit Ungeduld erwartet. So konnten auch in diesem
Jahr vielzählige Teilnehmer verschiedener Kampfkunststile aus dem In- und
Ausland sowie Vereine und Clubs innerhalb und außerhalb der Mitgliedschaft
bei der IAWO zu diesem außergewöhnlichen und vielfältigen Seminar in Bayreuth
begrüßt werden. Die Ausrichtung des Seminars liegt in den bewährten Händen
des Bujinkan Dojo Bayreuth und der Sportschule
Gröger. Ein Großereignis mit vielzähligen Teilnehmern bedarf auch einer
besonderen Sporteinrichtung; der besondere Dank des Verbands geht daher auch
an die Bayreuther Turnerschaft von 1861 e.V., die der IAWO die Nutzung ihrer
Großsporthalle freundlicherweise zum wiederholten Mal ermöglichte. Was macht letztendlich die anhaltende Erfolgsgeschichte
dieses außergewöhnlichen Seminars, das bereits zum 28. Mal ausgerichtet wird,
aus? Der Erfolg gründet sich im Wesentlichen auf 2 Faktoren: Die Vielfalt
des Angebots Ob wettkampforientierter Kampfsport, traditionelle
Kampfkunst oder effektive und praxisorientierte Selbstverteidigung, ob
japanische, philippinische, amerikanische oder europäische Stilrichtungen, ob
waffenlose Techniken oder unterschiedliche Waffentrainings, ob spezielle
oder generalistische Systeme ….. hier bietet sich
für jeden Interessierten und Praktizierenden eine Fülle von Möglichkeiten für
seine eigene Orientierung, Weiterbildung und Fortentwicklung. Die Qualität
der Trainer und Seminarleiter Persönlichkeiten des Kampfsports mit hohen
Graduierungen in mehreren Arten und Stilen und jahrzehntelanger Erfahrung
sowohl als Vereinstrainer mit eigenen Schulen und Vereinen als auch als Verbands-
und Seminartrainer. Das diesjährige Trainerteam bestand aus Soke Wolfgang
Gröger, 15. DAN Bujinkan
Budo Taijutsu, Soke des Goshin-Taijutsu Shihan Oliver Gack, 8. DAN Erfolgscoach im
internationalen Wettkampfbereich (WM, EM) Shihan Christian Daller, 7.
DAN Experte in allen Bereichen der Waffenlehre Kobudo Der Präsident der IAWO, Dipl.-Ing. Wolfgang Gröger,
begrüßte zunächst um 10.00 Uhr auch im Namen des anwesenden Vizepräsidenten Walter
Neubauer die mit hohen Erwartungen angereisten Teilnehmer und stellte die
Trainer vor. Anschließend begann das Seminar parallel auf 4 Aktionsflächen in
der Halle. Im Einzelnen: Grappling - Joachim Schweitzer Hierbei handelt es sich um eine Kombination
verschiedener und hocheffektiver Bodenkampftechniken, wie z.B. Grappling, Sambo, Judo, Ringen, Wrestling, Brazilian Jiu Jitsu. Diese
Techniken werden für Turniere im Mixed Martial Arts (MMA) bei
Weltmeisterschaften und internationalen Wettbewerben (z.B. UFC) trainiert und
genießen daher auch im Rahmen einer effizienten und teilweise ultimativen
Selbstverteidigung einen hohen Stellenwert und eine besondere Bedeutung. Grappling fördert zudem in hohem Maße die Beweglichkeit,
Konzentration, Schnelligkeit und Koordination. Andererseits zeichnet es sich
durch besondere Härte und Wirkung insbesondere der Hebel-, Klammer-, Wurf-
und Würgetechniken aus. Gelehrt und von den Teilnehmern erfolgreich praktiziert
wurde der gezielte Aufbau eines auch für die Selbstverteidigung am Boden
relevanten Wettkampftrainings bzw. Sparrings (Randori) in Form von
kontrolliertem partnerschaftlichen Training bei unterschiedlichen Arten von
Angriffen, z.B. zwischen den Beinen liegend, auf dem Körper
aufgesessen, aus der seitlichen oder der rückwärtigen Position. Eskrima/Kali/Arnis -
Joachim Schweitzer Eskrima, Kali und Arnis sind traditionelle philippinische
Kampfsportarten, die - obwohl im Wesen ganzheitliche Kampfkünste -
in Deutschland und Europa maßgeblich durch ihre Stocktechniken bekannt
geworden sind. Auch sie fördern in hohem Maße Beweglichkeit, Konzentration,
Schnelligkeit und Koordination und haben bei der IAWO, wo Eskrima
als Kampfsportart mit eigenem Lehr- und Prüfungsprogramm seit längerer Zeit
etabliert ist, bereits vielzählige Anhänger gefunden. Das Seminarprogramm hat ausschließlich verschiedene
Arten der effektiven Stockentwaffnung mit Stock gegen alle möglichen
Angriffsarten (Schläge, Schnitte, Stiche) und Angriffshöhen umfasst.
Weiterhin wurden diese Stockentwaffnungen auch waffenlos gegen
verschiedene Stockangriffe durchgeführt. Bei diesem speziellen
Stockabwehrprogramm wurde vorrangig besonderer Wert auf Reaktionsvermögen,
Schnelligkeit und Präzision gelegt, der von allen Teilnehmern in hohem Maße
erfolgreich umgesetzt wurde. Kobudo - Christian Daller In seinen zwei Teilen mit Schwerpunkt Sai und Kama aus
dem Kobudo. Nachdem im ersten Teil beim Thema mehr
Teilnehmer interessiert waren, als Ausrüstung zur Verfügung stand, band Daller gleich die Kama thematisch mit ein und zeigte nach
einer kurzen Einführung parallelen und Unterschiede bei der Handhabung und
Abwehr von Sai und Kama. Dabei zeigte er Techniken aus dem Bereich
Abwehrtechniken, als auch Stöße und Schläge mit den beiden Kobudo Waffen. Auch Hebel und Würfe blieben nicht außen
vor. Im zweiten Teil konzentrierte sich Daller
dann ausschließlich auf die Kama, wobei er insbesondere auf die Abwehr der
Kama einging. Nach einer kurzen Einführung in die Besonderheiten zeigte er,
was man beim Training der Kama-Abwehr insbesondere auch zu einer sicheren
Verteidigung (Kontrolle des angreifenden Armes aber insbesondere der Waffe)
beachten muss. Dann ließ er den Trainierenden Zeit, um die Unterschiede und
Parallelen zur Messer- und Stockabwehr zu erarbeiten. Dabei sollten sich die
Trainierenden auf ihr bisher Erlerntes auf die Kama übertragen und sich
selbst ein Bild machen, was mit den Besonderheiten der Sichel zu beachten
ist. Da es hierbei praktisch einen Stock mit Messerklinge abzuwehren galt,
kann man beispielsweise nicht alle Techniken aus der Stockabwehr übertragen. Daller gab dann den Trainierenden Unterstützung und
Hilfestellung. Das Training schien den Beteiligten richtig Spaß gemacht zu
haben, auch weil es für viele mit der Kama eine neue Herausforderung zu
meistern galt. Goshin Taijutsu Messerabwehr -
Wolfgang Gröger Soke Gröger setzte sich dazu intensiv mit den klassisch
gelehrten Abwehrtechniken auseinander und setzte diese in Bezug zu realen
Situationen. Meist kämen die Schnitte eines Angreifers nicht aus eindeutigen
Richtungen oder in geraden Bahnen, es sei daher in der Realität sehr schwer
die Hand und das Messer des Angreifers unter Kontrolle zu bringen, ohne dabei
selbst verletzt zu werden. Der wohl beste Weg zur Abwehr ist es daher solchen
Konflikten, solange dies möglich ist, aus dem Weg zu gehen. Sollte dies
jedoch nicht mehr möglich sein und eine Konfrontation unausweichlich sein ist
das Kernelement eine entsprechend gesetzte Schock - oder Ablenkungstechnik.
Nur grundsätzlich auf dieser Grundlage welche den Angreifer für einen Moment
aus dem Konzept bringt ist das Ausführen einer entsprechenden Abwehr oder
Entwaffnungstechnik möglich. Soke Gröger zeigte
hierzu verschiedenste Methoden und Möglichkeiten den Angreifer zunächst zu
stoppen, um dann eine entsprechende Folgetechnik setzten zu können, unter der
Maßgabe von Kontrolle und Sicherstellung der Waffe. Goshin Taijutsu Hanbo
Jutsu - Wolfgang Gröger In einer zweiten Lehreinheit zeigte erfahrene Budoka
Grundlagen und die vielfältigen Möglichkeiten des Hanbo
Jutsu. Insbesondere demonstrierte er wie man
traditionelle Grundtechniken auf die heutigen Gegebenheiten und Verhältnisse
anpassen kann. Anti-Terror-Karate - Wolfgang Gröger Zunächst erklärte Wolfgang Gröger wichtige Grundlagen
verschiedener Handfeuerwaffen. Hier zeigte er grundsätzliche Verhaltenweisen bei der Abwehr von Schusswaffen.
Insbesondere wies er auf mögliche Fehler bei der Entwaffnung von Schusswaffen
hin, um sich nicht selbst oder andere zu gefähten.. An einigen
praxisbezogenen Situationen Beispielen konnten dann die wichtigsten Techniken
trainiert werden. Mittelalterliche
Waffen - Walter Neubauer Walter Neubauer, ein
über die Landesgrenzen anerkannte Experte für mittelalterliche Waffen
demonstrierte eindrucksvoll und gekonnt den Umgang, die wesentlichen
Unterschiede zu anderen Waffen in diesen Bereich sowie Grundtechniken mit dem
Langschwert. Der Schwerpunkt lag hier bei den Hieb- und Stichkombinationen. In einer weiteren
Lehreinheit ging er auf die Besonderheiten im der Meisterhäue
der Lichtenauer-Fechtlehre ein. All Style
Karate - Oliver Gack Der Kulmbacher
Erfolgstrainer Oliver Gack demonstrierte in gewohnter Weise Techniken für
alltägliche Verteidigung (Streetfigthing) sowie
Kombinationen für Verteidigung und im Wettkampf. Als dann diese einzigartige und vielfältige
Veranstaltung zu Ende ging, konnten die Teilnehmer auf einen ereignisreichen
Tag mit einem außergewöhnlichen Budoseminar und
vielen Inhalten und Höhepunkten zurückblicken. Ein weitreichender Einblick in
die verschiedenen Facetten des Budosports wurde mit
diesem Seminar ermöglicht, der - Wettkämpfern eine
Weiterentwicklung - Trainern und
Übungsleitern eine Fortbildung - Budosportlern
eine praktische Wissenserweiterung - Einsteigern eine
Orientierung und - Interessierten eine
Entscheidungshilfe über die passende Systemauswahl geboten hat. Wolfgang Gröger
und Walter Neubauer dankten den Teilnehmern für ihr besonderes
Trainingsengagement. Das erhaltene Feedback, die Begeisterung der
Teilnehmer für die Themen und die Referenten und der hieraus resultierende
Applaus sind ein Indiz dafür, dass die hohe Erwartungshaltung der Teilnehmer
erfüllt worden ist, und zudem ein deutlicher Ansporn für den Verband,
das internationale Budoseminar auf jeden Fall auch
im nächsten Jahr mit interessanten Inhalten fort zu setzen. Ist es daher verwunderlich,
dass viele Teilnehmer bereits heute dem nächstjährigen Budoseminar
entgegenfiebern. Joachim
Schweitzer Shihan 10. DAN |
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