Die Corona-Pandemie hat Deutschland und die Welt dahingehend verändert, dass das Leben der Menschen auf diesem Planeten in all seinen Facetten nachhaltig eingeschränkt werden musste. Auch die sportlichen Aktivitäten, Programme und Ziele des Verbandes wurden hiervon weitgehend negativ beeinflusst. Erfreulicherweise konnte nunmehr der ursprünglich zum Zeitpunkt des Corona-Lock-downs zu Mitte März 2020 vorgesehene Jahresauftaktlehrgang für Eskrima doch am 26. September 2020, um 10.00 Uhr, unter dem Dach der IAWO in der Sportschule Gröger Bayreuth eröffnet werden. Entgegen früheren Lehrgängen konnte durch die aktuelle Situation nur eine deutlich kleinere Anzahl von Teilnehmern zugelassen werden, um die sinnvollen Vorgaben und Hygienekonzepte der Bayerischen Landesregierung und der Stadt Bayreuth einzuhalten und zudem ein verantwortliches Handeln des Verbandes sicher zu stellen. Zu dieser Veranstaltung, die auch gleichzeitig Prüfungsvorbereitungslehrgang für die Eskrima-Verbandsprüfungen im nächsten Jahr ist, haben sich daher einige Kampf- und Budosportler unterschiedlicher Stilrichtungen eingefunden. Dies verdeutlicht auch in diesen schwierigen Zeiten in besonderem Maße das nachhaltige Interesse an dieser Kampfsportart, die seit ihrer Einführung im Verband über einen deutlichen Zulauf von Sportlern verfügt.

Eskrima ist eine multifunktionelle philippinische Kampfsportart, die vornehmlich aus Einzel- und Doppelstocktechniken sowie Messer-, Schwert- und anderen Waffentechniken, aber auch aus Tritten, Boxen, Nahkampf, Würfen, Hebeln und Bodenkampftechniken besteht (siehe auch www.iawo.de/budo-arten/eskrima) und verfügt über die schnellsten ein- und beidhändig ausgeführten Stocktechniken. Die nahezu unendliche Vielfalt und der Facettenreichtum dieses Sports und die damit verbundenen Möglichkeiten faszinieren und begeistern die Trainierenden noch nach Jahrzehnten. Eskrima kann von der Kindheit bis ins hohe Alter zur Verbesserung des körperlichen und geistigen Leistungsvermögens betrieben werden und ist bei Männern, Frauen und Kindern gleichermaßen beliebt.

Obwohl eigentlich Wettkampfsport und hocheffektive Selbstverteidigung auf allen Kampfebenen, ist auch hier der gesundheitliche Aspekt nicht zu vernachlässigen. Die Verbesserung von Beweglichkeit, Ausdauer, Kraft , Reaktion und Schnelligkeit wird erfolgreich kombiniert mit der Förderung und Optimierung der Konzentration und Koordination sowie der motorischen Fähigkeiten durch den Aufbau von neuronalen Vernetzungen. Daher wird Eskrima in Betriebssportgruppen, in der Physiotherapie, bei Gesundheitslehrgängen, in Schulprojekten, bei der Kinder- und Jugendförderung sowie in Firmen- und Managementseminaren mit außergewöhnlichem Erfolg eingesetzt. Eskrima ist daher eine Sportart mit einer hohen Nachfrage, die bereits sehr viele Freunde und Anhänger gefunden hat.

Nach der Begrüßung durch den Präsidenten der IAWO, Dipl.-Ing. Wolfgang Gröger (Shihan 15. DAN Bujinkan Budo Taijutsu, Soke 12. DAN Goshin Taijutsu, u.a. hoher Graduierungen) startete dieser besondere Tageslehrgang. Wolfgang Gröger ist selbst ein Praktiker mit jahrzehntelanger Erfahrung in anderen Stock- und Waffenkampf-Sportarten.

Der Lehrgangsleiter Joachim Schweitzer (u. a. 10.Dan Goshin Taijutsu, 7. DAN Eskrima), ein Generalist mit hohen Graduierungen in mehreren Kampfsportarten und Fachbereichsleiter für Eskrima bei der IAWO, betreibt Eskrima seit Jahrzehnten und hat diese Sportart bei bedeutenden in- und ausländischen Großmeistern und international renommierten Wettkämpfern erlernt. Als Vereins-, Gast- und Lehrgangstrainer ist er neben anderen Kampfsportarten insbesondere im Eskrima-Bereich sehr bekannt. In seinen beiden Heimatvereinen unterrichtet er als Cheftrainer vielzählige Sportler verschiedener Altersgruppen in Eskrima und anderen Kampfsportarten.

Auf dem Programm des praktischen Teils stand das nachhaltige Training der Lehrprogramme des 5., 4., 3., und 2. Kyu im Eskrima (IAWO) und zwar im Wesentlichen

-          -Grundlagen

-          -Bewegungslehre

-          -Schrittstellungen

-          -Basisschläge

-          -Abwehr- und Angriffsstellungen

-          -Koordinationsdrills mittels Einzel- und Doppelstocktechniken

-          -Kampfdrills aufgrund realer Kampfsituationen mittels Einzel- und Doppelstocktechniken

-          -Simulationsdrills mittels Einzel- und Doppelstocktechniken

-          -Stockabwehrtechniken einschl. Stockabwehrketten

-          -Stockentwaffnungen in allen Angriffssituationen - sowohl mit Stock als auch waffenlos

Zusammenfassend konnte nach dem Ende des Lehrgangs festgestellt werden, dass die übliche Faszination für diese Kampfsportart auch die Trainierenden erreicht hat und die Teilnehmer ausnahmslos durch besonderes Interesse, hohe Konzentration sowie hervorragende Trainingsleistungen aufgefallen sind. Dies gilt insbesondere auch für einige Teilnehmer, die zum ersten Mal einen Eskrima-Lehrgang besucht haben. Ein mehr als erfolgreicher Start in die diesjährigen Eskrima-Lehrgänge des Verbands, der durch nachhaltigen Applaus für Training, Programm und Trainer abschließend zum Ausdruck gebracht worden ist. 

 

Joachim Schweitzer Shihan 10. DAN
IAWO-Fachbereichsleiter Eskrima
(Mitglied der IAWO)