Grundausbildung und Fortbildung

für lizenzierte IAWO-Übungsleiter und Trainer im Kampfsport

am 14. Mai 2022 in Bayreuth – St. Georgen

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Nach über 2 Jahren coronabedingten Ausfalls war es am 14.05.2022 endlich wieder soweit……die bedeutende und überregional bekannte Traineraus- und –weiterbildung der IAWO in Zusammenarbeit mit der Budo Akademie Bayreuth startete um 8.00 Uhr mit topaktuellen Themen und einer gut besuchten Veranstaltung in die nächste Runde. Die hohe Qualität dieser überregional bedeutenden Lehrveranstaltung wird verdeutlicht durch die Ausbildungsinhalte, die akribisch und anschaulich auf-bereiteten Schulungsunterlagen, die Referenten und das besondere Interesse an dieser Ausbildung, zu der die vielen Teilnehmer aus dem Ausland, verschiedenen deutschen Bundesländern und unter-schiedlichen Organisationen, Vereinen, Budoarten und Altersgruppen vom Verbandspräsidenten der IAWO und Leiter der Budo Akademie Bayreuth, Dipl.-Ing. Wolfgang Gröger, begrüßt werden konnten.

Es besteht der hohe Anspruch und das besondere Interesse der IAWO, nicht nur hervorragende Wettkampf- und Breitensportler, sondern auch erstklassige Trainer auszubilden und damit eine hohe Qualität beim Training in den Vereinen und Schulen, die dem Verband angeschlossen sind, sicher zu stellen. Erreicht wird dies durch den für Trainer und Übungsleiter unerlässlichen Besuch von hochqualifizierten Bildungsmaßnahmen. Durch diese Veranstaltungen wird Trainern ermöglicht, Qualität und Kompetenz in allen Bereichen der Trainingslehre an ihre Trainierenden zu liefern. Die IAWO ist sich dieser besonderen Verantwortung bewusst und hat sich seit Jahrzehnten erfolgreich zur Aufgabe gemacht, diesem Qualitätsanspruch besondere Rechnung durch eine hochwertige, umfängliche und abwechslungsreiche Aus- und Weiterbildung von Trainern zu tragen. Die Auswahl der Ausbildungsthemen, die Fachkompetenz der Referenten und die hochwertige Zusammenstellung der Seminarunterlagen unterstreichen zudem deutlich diesen Anspruch.

Der Besuch dieser Veranstaltung ist Pflicht für
- alle IAWO-Trainer / DAN-Träger mit abgelaufener oder ungültiger Lizenz
- Mitglieder, die unter der Autorität der IAWO unterrichten wollen
- Mitglieder, die eine Zulassung zu einer Gurtprüfung ab 1. Kyu aufwärts erhalten wollen

Aus besonderer Veranlassung wird darauf hingewiesen, dass eine Missachtung dieser verpflichtenden Bestimmung bis zum Verbandausschluss führen kann.

Wolfgang Gröger (Shihan/Shidoshi 15. DAN Bujinkan Budo Taijutsu, Soke/Dai Shihan 12. DAN Goshin Taijutsu, u. a.), Präsident der IAWO, eröffnete die Veranstaltung mit dem Themenbereich Aktuelle Grundlagen zur Trainingslehre, Trainingsmethoden und Funktionsgymnastik. Der international lizenzierte und renommierte Budotrainer und Meisterlehrer erläuterte die Ziele des Trainings, die psychologischen Aspekte, Menschenführung und Ablauf von Prüfungen. Das Thema Trainingsmethoden beinhaltete neben diesen Methoden (z.B. extensive Intervallmethode, Dauermethode) und den hiermit im Zusammenhang stehenden Belastungskomponenten (z.B. Kondition, Überkompensation) auch die Grundzüge anatomisch/physiologischer Bedingungen des Körpers mit Relevanz für den Trainings-bereich und den sinnvollen Aufbau eines Trainings. Wie üblich richtete er als entschiedener Verfechter geeigneter und verletzungsfreier Trainingsmethodik sein besonderes Augenmerk auf die aktuelle Funktionsgymnastik. In seiner über 50jährigen Kampfsporterfahrung musste er wiederholt in verschiedenen Vereinen außerhalb des Verbands die mangelnde Funktionalität von Aufwärmübungen und die hiervon ausgehende Gefahr von Gesundheitsschädigungen feststellen. Die Gründe hierfür waren, dass die jeweiligen „Übungsleiter“ oftmals nie eine qualifizierte Trainerausbildung genossen haben oder aber irgendwann etwas richtig gelernt haben, was aber Jahre später nicht mehr in physiologischer und medizinischer Hinsicht sinnvoll war. Es wurden nicht nur diese unfunktionellen Übungen beschrieben, sondern auch die hierdurch möglichen gesundheitlichen Schädigungen von Knochen, Gelenken, usw. aufgezeigt. Der Vortrag hat vielfältige Empfehlungen für eine adäquate Funktionsgymnastik, wettkampforientiertes Aufwärmen, usw. anhand von praktischen Übungen für alle Körperbereiche, enthalten und ist somit unverzichtbarer Bestandteil der Trainerausbildung.

Wolfgang Gröger referierte anschließend im 2. Teil seiner Lehrtätigkeit über Allgemeines und Aktuelles aus dem Verbandswesen - ein Thema, das unerlässlich für die Identifikation der Mitglieder mit ihrem Verband ist. Der Verbandspräsident stellte umfänglich die aktuelle Organisation und Struktur des Verbandes mit Präsidium, Kommissionen und Zuständigkeiten dar, erläuterte die Lizenzen, Regeln, Beiträge, Aufnahmebedingungen sowie Prüfungsordnungen und wies auf künftige Lehrgänge und Planungen sowie auf die zwischenzeitlich eingetretenen Neuerungen hin. Die IAWO vereinigt derzeit 12 Budo-Sportarten, deren nationale und internationale Vereine, Schulen und Mitglieder so-wie externe Mitgliedschaften unter ihrem Dach und ist zusammen mit der angeschlossenen Budo Akademie Bayreuth überregional bekannt für ihre Ausbildungen, Lehrgänge und Seminare.

Holger Otto (Renshi 5. DAN), selbstständiger Arzt für Allgemeinmedizin und begeisterter Kampfsportler und Trainer, referierte über den unverzichtbaren Bestandteil Aktuelle Erste Hilfe bei Verletzungen im Training. Er informierte aus seiner langjährigen Erfahrung und täglichen Praxis sowie über auf die jeweilige Verletzung abgestimmte Maßnahmen zur Ersten Hilfe, die hieraus resultierenden sportmedizinischen Aspekte sowie über eine Zusammenfassung der Leitlinien für Erste Hilfe. Die einzelnen Schritte der Herz-Lungen-Wiederbelebung in Einhelfer- und Zweihelfer-Methode einschl. der Rettungskette, psychologischer Hilfe und Feststellen von Bewusstlosigkeit, Atmung und Puls sowie der Rautek-Rettungsgriff und die stabile Seitenlage wurden nachhaltig praktisch von allen Teilnehmern geübt. Weiterer Bestandteil seines Vortrags war der Einsatz des Automatisierten Externen Defibrillators (AED) sowie Erste Hilfe bei Traumanotfällen. Holger Otto führte wieder eindrucksvoll vor Augen, wie wichtig es ist, sich als Trainingsverantwortlicher im Bereich der Ersten Hilfe fortzubilden, um Unfall- und Verletzungssituationen adäquat begegnen zu können.

M.Ed. Tina Christiansen-Kögler (Kyoshi 5. DAN All-Style-Karate), Gymnasiallehrerin und Int. Dozentin und Generalsekretärin der IAWO, zeigte richtungsweisend und geprägt von ihrer eigenen Erfahrung als Dozentin und Trainerin in ihrem Vortrag Sicherheitstraining für Kinder und Jugendliche verschiedener Altersklassen nicht nur die Definitionen sowie Aktualität und Relevanz dieses Themenbereichs, sondern insbesondere auch die gängigen Formate, die Unterscheidung zwischen Kampfsport- und Sicherheitstraining und die Differenzierungsmöglichkeiten nach Altersklassen auf. Es wurde beispielhaft verdeutlicht, dass dieses Sicherheitstraining neben anderen begleitenden Faktoren insbesondere im kausalen Zusammenhang mit einer Optimierung der Persönlichkeitsentwicklung und Steigerung der Selbstbewusstseins steht.

Jonathan Scheil , Polizeibeamter (3.Dan), eröffnete die Veranstaltung mit seinem Vortrag über die mittlerweile hochbrisante Thematik Verbotene Waffen und rechtliche Konsequenzen nach dem aktuellen Stand. Nicht nur die waffenrechtlichen Bestimmungen und Kriterien nach dem Waffengesetz (Zuverlässigkeit, persönliche Eignung, Nachweis des Bedürfnisses) und der Umfang der verbotenen Waffen wurden, begleitet von vielen Beispielen aus der Praxis, eingehend erläutert, sondern auch auf die Rechtssituation bei dieser äußerst sensiblen Thematik in unmissverständlicher Deutlichkeit hingewiesen. Die hohe Aktualität dieses Themas war auch den Ereignissen in der Vergangenheit und dem da-mit im Zusammenhang stehenden erhöhten Interesse am Erwerb von Waffen geschuldet.

Jonthan Scheil referierte im 2. Teil seines Vortrags über Aktuelle Nothilfe / Notwehr bei Auseinandersetzung in privaten Situationen und auf der Straße. Die Grundlagen und Konsequenzen der Notwehr und Nothilfe sowie damit im Zusammenhang stehende Bereiche (z.B. Putativnotwehr, Notwehrüberschreitung), der rechtliche Hintergrund und die Deeskalation als schwierigste Aufgabe des Konfliktmanagements wurden präzise erläutert und anhand von Fallbeispielen mit den Teilnehmern geübt. Als hoch erfahrener Polizeibeamter in bisher verschiedenen Tätigkeitsfeldern und durch seine lebendige anschauliche Art der Darstellung, bei der auch keine Frage unbeantwortet bleibt, ist Jonathan Scheil für seine Themenbereiche zweifellos besonders prädestiniert.

Joachim Schweitzer (Shihan 10. DAN Goshin Taijutsu, u.a.), Unternehmensberater/Coach, beendete die Veranstaltung mit dem Thema Elementare Bausteine zum Vereinserfolg – Maßnahmen und Ihre Bedeutung zur Optimierung und Maximierung des Vereinserfolgs. Um nachhaltig als Vereins-Verantwortlicher langfristig erfolgreich zu sein, muss man bereit sein zu lernen, den Verein als Unternehmen zu verstehen. Wie im Berufsleben sind für Gründung, Entwicklung und Expansion des Vereins die unternehmerischen Qualitäten von vorrangiger Bedeutung (Vermarktung) und die rein fachliche Qualifikation als Trainer zunächst sekundär. Hier ist frühzeitig die Implementierung von Marketing-, Werbungs- und PR-Strukturen zwingend erforderlich, um den Verein erfolgreich zu vermarkten. Die einzelnen Bausteine, wie Konzept und Planung, Strategie und Instrumentarien sowie Auswertung und Analyse wurden umfänglich erläutert und eröffneten ein neues Blickfeld auf diese Methodik.

Nach einem nachhaltigen Applaus für die Referenten wurde die Prüfung vollzogen, für die die Teil-nehmer ausreichend Zeit hatten. Aus dem besonderen Engagement der Teilnehmer während des Trainerlehrgangs wird bereits jetzt ein hervorragendes Prüfungsergebnis erwartet.

Bei dieser Gelegenheit erhielt: Holger Otto den 5.Dan Goshin Taijutsu, Sven Wöhl den 5.Dan Goshin Taijutsu und Donald Booz den 2.Dan All Style Karate, aus der Hand des IAWO Präsidenten Wolfgang Gröger.

Rückblickend und aufgrund des vorliegenden Feedbacks haben die Teilnehmer mit dieser Ausbildung eine großartige Veranstaltung erlebt, die sie in ihrem künftigen Lehr- und Lernverhalten nachhaltig positiv beeinflussen wird. Neues zu erleben und Verbesserungen zu vollziehen ist keine Belastung, sondern eine Bereicherung. Leben ist ständiger Veränderung unterworfen, die uns die Bereitschaft abfordert, Neues zu lernen. Lernen ist leben.

Joachim Schweitzer Shihan 10. DAN
IAWO-Fachbereichsleiter Eskrima
(Mitglied der IAWO)
























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