Lehrgang Intuition

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Am 10. Dezember lud Dipl. Ing. Wolfgang Gröger (Soke Goshin Taijutsu, 15.Dan Bujinkan Budo Taijutsu) zum Ishiki-Lehrgang (Intuition). Dieser Lehrgang mit anschließender Hauptversammlung schließt traditionell das I.A.W.O. Jahr ab.

So ist es nur passend am Ende des Jahres ruhig zu werden und in sich zu gehen. Daher begann Wolfgang Gröger das Seminar zunächst mit Entspannungsübungen beginnend mit der Atmung und deren Beeinflussung durch Kuji-in (Fingerzeichen). Auch Methoden der Selbsthypnose wurden erläutert und geübt, um die Gedanken zum Schweigen zu bringen, damit die eigene Intuition hervortreten kann.

Nachdem sich alle zur Ruhe gebracht hatten folgte die erste Übung die Sinne zu schärfen: Jeder legte drei persönliche Gegenstände vor sich und richtete seine Gedanken auf einen einzigen davon. Das Gegenüber sollte dann den richtigen Gegenstand benennen (auch aus einem anderen Raum).

Im Anschluss folgte die Abwehr von Attacken, die aus dem Nichts geschlagen werden - so führte ein Partner eine Attacke (z.B. mit Messer) auf den Rücken des anderen aus. Dieser musste seiner Intuition vertrauen, um rechtzeitig reagieren zu können. Das Fühlen und Agieren bevor die eigentlichen Attacke erfolgt versetzt den Verteidiger in einen Vorteil. Im Bujinkan gipfelt diese Schulung in Intuition im sogenannten Saki-Test, zum 5.Dan. Hierbei kniet der Schüler in Seiza-no-kamae, während sein Meister hinter ihm das Katana erhebt. Der Schüler muss erspüren wann der Meister zuschlägt und entsprechend ausweichen, um nicht von der Klinge getroffen zu werden.

An diesem Tag stand diese Ehre - unvorhergesehen - mir zu. Im Moment des Wartens kam mir jeder Herzschlag wie ein Hammerschlag vor. Es ist schwer zu beschreiben, man kann die Gefahr spüren und reagiert instinktiv. Beim Blick zur Seite sah ich das Katana neben mir, und wusste ich hatte richtig reagiert. Lieber Wolfgang an dieser Stelle unbeschreiblichen Dank für deine Lehren über all die Jahre, die mich in diesem Moment richtig reagieren liesen.

Zum Abschluss hatte Wolfgang Gröger noch eine besondere Übung vorbereitet. Mit verbundenen Augen wurde jeder Teilnehmer in einen ebenfalls komplett dunklen Raum im Keller des Dojos geführt. Auf die Augen konnte man sich also nicht mehr verlassen. Nachdem sich die Tür hinter einem schloss galt es zu erspüren, ob sich noch eine weitere Person im Raum befindet. Für viele eine gänzlich neue Erfahrung. Zusätzlich folgte dann ein Randori im Dunkeln als besondere Herausforderung und Abschluss des Seminars. Wolfgang Gröger wurde mit Applaus und Dank bedacht für einen ganz besonderen Tag und einzigartige Einblicke in die eigene Wahrnehmung.

Dominik Jobst (Press Officer IAWO)



Hier noch ein paar Gedanken von Joachim Schweitzer zum Lehrgangsinhalt (Auszug):

In vielen Bereichen der heutigen Zeit, sei es im Alltag, im Berufsleben oder beim Sport, ist es wichtig, sich nicht nur auf logisches Denken, sondern sich auch auf seine inneren Gefühle zu verlassen. Kom-plexe Situationen erfordern schnelle intuitive Entscheidungen zur Vermeidung von Problemen und zur Förderung von Kreativität und Spontanität. Diese Förderung der Spontanität und der feinstoffli-chen Wahrnehmung ist somit Ziel dieses Seminars.

JEDER besitzt Intuition, jedoch sind manche Menschen intuitiver als Andere. Solche Menschen sind von unschätzbarem Wert in Situationen, in denen das Problem nicht klar definiert oder klar erkenn-bar ist. In bedeutenden Unternehmen werden daher gezielt Teams aus logisch und intuitiv veranlag-ten Menschen gebildet, um die besten Ergebnisse zu erzielen.

„Was wirklich zählt, ist Intuition.“ (Albert Einstein)

Haragai (jap.) …… die Sensibilität, die es einem Individuum ermöglicht, ein dunkles Zimmer zu betre-ten und die Gegenwart einer anderen Person zu erfühlen. Ninjas konnten aufgrund ihrer intuitiven Fähigkeiten erkennen, ob der Raum friedlich ist oder Spannungen vorhanden sind. Im Berufs- und Geschäftsleben spricht man von Vibrationen, die man z.B. bei Konferenzen und Meetings an Orten spürt, oder positiven und negativen Schwingungen, die von den teilnehmenden und emotional ange-spannten Personen ausgehen. Hierbei werden die Subjekte und Objekte in Sender (die ein Signal aus-senden) und Empfänger (die das Signal empfangen) unterteilt.

Joachim Schweitzer Shihan 10. DAN
IAWO-Fachbereichsleiter Eskrima
(Mitglied der IAWO e.V.)
















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