Sakki Test Dominik Jobst

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(English version see below)

Der Sakki Test oder Godan, die Prüfung zum 5. DAN bildet für viele den Höhepunkt einer langen Schule der Kampfkunst. Und in der Tat hat der Sakki-Test eine lange Geschichte innerhalb der japanischen Tradition. Doch zunächst, woraus besteht die Prüfung: Der Schüler wendet seinem Meister den Rücken zu und begibt sich in Seiza no Kamae (Fersensitz). Der Meister erhebt sein Katana (Schwert) über das Haupt seines Schülers und verharrt. Nach einiger Zeit (beliebig) erfolgt der Hieb - der Schüler muss dies erspüren und sich im richtigen Moment vor der Klinge retten - wenn die Zeugen und der Meister dies bestätigen hat sich der Schüler als würdig erwiesen. Hinter diesem Ritual steht allerdings viel mehr. Es ist nach meiner Ansicht der intimste Moment zwischen Meister und Schüler und für beide eine große Herausforderung. Nicht nur der Schüler muss in der Lage sein in diesem Moment seinen Geist zu befreien, um seiner Intuition zu vertrauen, auch der Meister hat eine schwierige Aufgabe vor sich. Sakki bedeutet frei übersetzt „Wille zu Töten“ oder „Mordlust“ und genau diese muss der Meister in seinen Schlag gegen den eigenen Schüler legen (Gedankenübertragung, Gedanken senden). Nur wenn der Meister dazu in der Lage ist, kann sein Schüler diese Schwingungen wahrnehmen und richtig reagieren. Dieser Moment zwischen Meister und Schüler ist aber nicht geprägt von Antagonismus, sondern von tiefem Vertrauen. Dieser Gegensatz zwischen Gewalt und tiefem Vertrauen in einander ist es was dem Sakki-Test zur Einmaligkeit verhilft. Was oft nicht gesehen wird - der eigentliche Applaus und die Ehre gebührt dem Meister, nicht dem Schüler! Ich habe mich für diese Ehre nicht bereit gefühlt, denn ich wusste und weiss es gibt noch so unendlich viel zu lernen. So wäre es mir nie in den Sinn gekommen aus eigenen Stücken nach der Prüfung zu verlangen. Der Meister entscheidet durch seine Erfahrung und seine Intuition wann man dafür bereit ist - und dies erfordert die wahre Menschenkenntnis. Der Schüler muss die Gefahr fühlen, der Meister jedoch muss bereit seine Gewalt gegen den eigenen Schüler anzuwenden und dies fokussiert auf einen einzigen Moment. Daher gebührt die wahre Anerkennung dem Meister, ohne den ein Sakki-Test nicht möglich ist! Mein Glück war es, dass sich vor etwa zehn Jahren mein Weg mit Wolfgang Gröger gekreuzt hat und ich in ihm einen Meister, Lehrer, Mentor, Freund und Seelenverwandten gefunden habe. Ich bin stolz den Sakki-Test bestanden zu haben, aber mit noch mehr Stolz und Freude erfüllt es mich, dass ich ihn mit diesem besonderen Menschen erleben durfte und uns dieser Moment für immer miteinander verbinden wird.

Dominik Jobst 5.DAN
Press Officer I.A.W.O.





Sakki Test

For many, the Sakki Test or Godan, the exam for the 5th DAN, is the culmination of a long school of martial arts. And indeed, the sakki test has a long history within Japanese tradition. But first, what does the test consist of: The student turns his back on his master and goes into seiza no kamae (heel sit). The master raises his katana over his student's head and remains still. After some time the blow comes - the student has to feel this and save himself from the blade at the right moment - if the witnesses and the master confirm this, the student has proven himself worthy. However, there is much more behind this ritual. In my opinion, it is the most intimate moment between master and student and a great challenge for both. Not only does the student need to be able to clear his mind at this moment in order to trust his intuition, but the master also has a difficult task ahead of him. Sakki, loosely translated, means "will to kill" or "murder lust" and this is exactly what the master has to put into his punch against his own student. Only if the master is able to do this can his disciple perceive these vibrations and react correctly. This moment between master and student is not characterized by antagonism, but by deep trust. This contrast between violence and deep trust in one another is what makes the Sakki test unique. What is often not seen - the real applause and honor belongs to the master, not the student! I didn't feel ready for this honor because I knew and still know there is so much to learn. It would never have occurred to me to ask for the exam of my own accord. The master decides through his experience and intuition when one is ready - and this requires true knowledge of human nature. The student must feel the danger, but the master must be willing to use violence against his own student and this is focused on a single moment. Therefore, the real credit goes to the master, without whom the Sakki test is not possible! I was lucky that my path crossed with Wolfgang Gröger about ten years ago and I found a master, teacher, mentor, friend and soul mate in him. I am proud to have passed the Sakki test, but it fills me with even more pride and joy that I was able to experience it with this special person and that this moment will bind us together - forever.

Dominik Jobst 5.DAN
Press Officer I.A.W.O.






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